Walking in your shoes nach J. Cogswell Gehen im morphogenetischen Feld Das Walken ist eine Selbsterfahrungsmethode in Form eines Rollenspiels, bei der ein Stellvertreter im Gehen bisher unbewusste Ursachen oder Aspekte eines Problems fühlbar und erfahrbar macht. Der damit verbundene Perspektivenwechsel ermöglicht es tiefgreifende Erkenntnisse über bestimmte Bereiche des eigenen Lebens zu erhalten. Der Blick aus der Vogelperspektive führt zu mehr Distanz und erweitert so den eigenen Handlungsspielraum. Das eigene Energiefeld kommt in Bewegung und verändert sich. Das wird oft sehr intensiv wahrgenommen und ist ein äußerst befriedigender Prozess. Das Walken kann sowohl in der Gruppe oder als Einzelsetting eingesetzt werden. Sehr gut lässt sich das Walken mit dem Familienstellen kombinieren, was für viele Fragestellungen den Lösungsprozess beschleunigt. Wie läuft ein Walk in der Praxis ab Zuerst wird das jeweilige Thema geklärt. Dann beginnt der/die StellvertreterIn das Anliegen zu gehen bzw. Sie gehen selbst Ihr Anliegen. Der oder die LeiterIn hält das energetische Feld und unterstützt den Prozess mit ihren Fragen. Das ermöglicht das tiefe Eintauchen in das Thema. Dabei sind körperliche Signale oft ein sehr guter Wegweiser zu den unbewussten Hintergründen des Themas. Ist dieser Prozess einmal angestimmt, arbeitet er im Hintergrund weiter und wirkt heilend oder verändernd. Häufig liegen die Ursachen aber auch im Familiensystem. Da bewährt es sich den Walk durch eine Aufstellung ins Systemische auszuweiten und auf dieser Ebene Ungelöstes zum Positiven zu verändern. Es können Personen, belastende Umstände, Symptome und Krankheiten, Beziehungen aller Art, Entscheidungen aller Art, Tiere, eigene Anteile wie z.B. mein Selbstwert, meine Angst, meine Lebensfreude, meine Sexualität usw. gegangen werden. Den Möglichkeiten sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Zwei Beispiele aus der Praxis Frau G. 56 Jahre, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, hat Gewichtsprobleme. Ich ließ die Stellvertreterin für Frau G. gehen. Sie ging mehrere Runden im Kreis, wurde immer schneller und erklärte dabei ihre Befindlichkeiten. Zuerst fühlte sie sich voller Energie und Tatendrang bis sie merkte, dass sie von einem Antreiber verfolgt wurde. Dann kam sie außer Atem und suchte etwas zu essen. Dieses Angetriebensein und Essen um mit dem Antreiber mithalten zu können wechselten sich ständig ab. Auf meine Frage, was sie brauchte, um diese Zwangsbewegung anhalten zu können, erklärte sie, es müsse ein Bremser kommen, der ihr das richtige Maß lernte. Ich stellte für das richtige Maß einen Stellvertreter ins Feld und es wurde sofort ruhiger. Die beiden gingen einige Runden, bis sie sich an dieses Gleichgewicht gewöhnen und es akzeptieren konnte. Schließlich kam es zu einer guten Balance und ich beendete den Walk. Frau G. erzählte mir nach ein paar Wochen, dass sich ihr Problem aufgelöst hatte, ihr Gewicht hatte sich etwas reduziert, aber sie hatte kein Problem mehr damit. Der innere Antreiber war verschwunden. Frau M. 60 Jahre, unverheiratet, keine Kinder. Ihr Lebenspartner war vor einem Jahr an Herzinfarkt plötzlich verstorben. Sie wünschte sich eine neue Partnerschaft, es tat sich aber nichts. Ich ließ eine Stellvertreterin für Frau M. und einen Stellvertreter für ihren verstorbenen Partner einen Partnerwalk gehen. Die beiden gingen in einiger Entfernung mehrere Runden hintereinander, wobei die Stellvertreterin von Frau M. ständig nach ihrem Partner Ausschau hielt, ihn nicht aus den Augen lassen konnte, während er immer zu verstehen gab, dass es seine Entscheidung war zu gehen und nicht ihre Schuld. Sie äußerte ihre Wut, ihre Verletzung und das Gefühl von Einsamkeit. Dies wiederholte sich in mehreren Variationen, bis sich beide beim jeweils anderen für das gemeinsame Leben bedanken konnten und ihre Trauer sein durfte. Dann war es für die Stellvertreterin von Frau M. möglich ihren Partner ziehen zu lassen und sich dem Leben neu zuzuwenden. Preis pro Einheit: € 100,--
AGB